Elterninformation

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Elterninfo

Liebe Eltern und Erziehungsberechtigte,

aktuell gehen immer wieder Informationen durch die Presse oder die sozialen Netzwerke, dass Kinder auf der Straße von Fremden fotografiert worden seien, dass man im Wald Situationen beobachtet habe, dass Kinder in kurzer Sportkleidung / Unterwäsche abgelichtet worden seien etc.

Dabei ist es uns allen aufgrund der heute leichten Verbreitungswege nicht klar, ob es der Wahrheit entspricht oder erfunden wurde. Zum besseren Schutz der uns anvertrauten Kinder möchte ich Ihnen folgende Gedanken weitergeben:

  • Bitte gehen Sie als Eltern sachlich mit diesen Themen um und vermeiden Sie es, Ängste zu schüren.
  • Machen Sie Ihrem Kind nicht pauschal Angst vor Fremden, sondern warnen Sie Ihr Kind besser vor möglichen Taten. Kinder glauben schon, dass eine Person nicht fremd ist, wenn diese überzeugend behauptet: „Ich kenne doch deinen Papa!“
  • Bitte vermeiden Sie, dass der Name Ihres Kindes am Tornister von außen lesbar ist.
  • Stärken Sie das Selbstwertgefühl Ihres Kindes und erziehen Sie es zu selbstbewusstem Auftreten. Falls Sie sich für Ihr Kind für einen Selbstbehauptungskurs entscheiden, informieren Sie sich vorher ausführlich über das Konzept und die Qualität.
  • Besprechen Sie mit Ihrem Kind, wo es auf dem Schulweg Hilfe findet und wie es auf sich aufmerksam machen kann. (In der Schule werden z.B. wiederholt die Kindernotinseln angesprochen).
  • Organisieren Sie nach Möglichkeit, dass Kinder den Schulweg gemeinsam gehen. Schicken Sie Ihr Kind pünktlich los. Es sollte zügig gehen und weder Zeit zum Trödeln haben, noch unter Zeitdruck stehen und dadurch im Verkehr in Gefahr geraten.
  • Beim Eintreffen an der Schule soll sich das Kind auf den Schulhof begeben und nicht außerhalb auf Freunde zu warten.

Nach einem möglichen Vorfall:

  • Machen Sie Ihrem Kind keine Vorwürfe („Warum bist du auch da lang gegangen!“), sondern loben Sie Ihr Kind dafür, dass es Ihnen das Erlebte anvertraut, damit sich Ihr Kind auch in Zukunft bei ähnlichen Situationen an Sie wendet.
  • Reagieren Sie ruhig und gelassen. Oft äußern Kinder zum Beispiel in Zusammenhang mit Exhibitionismus Gefühle wie „blöd“, „ekelig“ oder „komisch“. Erst wenn Eltern oder Lehrer geschockt oder panisch reagieren, gewinnen Kinder den Eindruck, ihnen sei etwas ganz Schreckliches passiert.
  • Zeigen Sie Ihrem Kind, dass sie ihm glauben und beziehen Sie es in die Entscheidungen über das weitere Vorgehen in kindgerechter Weise mit ein (Schule informieren, Polizei rufen).
  • Jede Antwort Ihres Kindes ist erlaubt, auch wenn das Kind Ausdrücke benutzt, die sie sonst nicht akzeptieren würden. Vielleicht kann das Kind die Dinge aber nicht anders benennen.
  • Stellen Sie Ihrem Kind keine bohrenden Fragen. Formulieren Sie Ihre Fragen möglichst ergebnisoffen und stellen keine Suggestivfragen.

Auf dieser Internetseite ) findet Ihr Kind Informationen über die „Nummer gegen Kummer“. Wenn es mal nicht weiterweiß und sich alleine fühlt: unter 0800 – 1110333 kann es kostenfrei Hilfe finden. Dieser Kontakt wird auch im Rahmen unseres Präventionsprogramms „Mein Körper gehört mir“ in Klasse 3 und 4 genannt und genau erläutert. Sollten sich aus diesem Brief oder aus den Gesprächen mit Ihren Kindern Fragen ergeben, so stehen die KlassenlehrerInnen und natürlich auch die Schulleitung gerne für Gespräche und Rückfragen zur Verfügung.

Rufen Sie bei für Sie unklaren Situationen im Zweifelsfall immer umgehend den Polizeinotruf 110. Die Expertinnen und Experten der Polizei können am besten beurteilen ob es sich um einen Vorfall handelt, der der weiteren polizeilichen Klärung bedarf.

Wolfgang Koehler
Herzliche Grüße,
Wolfgang Köhler
Rektor